Gemeinsame Presseerklärung

Strukturiertes Therapieprogramm für Stoffwechselkrankheit gestartet

Neues Angebot für Osteoporose-Kranke in Hamburg

HAMBURG, 21.01.2025 – Patientinnen und Patienten, die unter der Stoffwechselkrankheit Osteoporose leiden, profitieren seit Anfang Januar 2025 von einer Versorgung nach Leitlinien und über die Grenzen von ambulant und stationär hinweg. Die Krankenkassen in der Hansestadt und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) haben eine entsprechende Vereinbarung zu einem sogenannten strukturierten Behandlungsprogramm geschlossen, das in der Fachsprache als „Disease Management Programm“ (DMP) bezeichnet wird. Das neue Angebot vermittelt den Betroffenen eine bessere Lebensqualität und ermöglicht eine selbstbestimmte Lebensführung.

Weniger Schmerzen und Stürze als Folge von Knochenschwund

Das Behandlungsprogramm zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, Stürze und damit einhergehende Knochenbrüche zu vermeiden, die Mobilität zu verbessern und Schmerzen zu vermindern. Die Patientinnen und Patienten werden unter anderem darin geschult, wie sie neben der Therapie mit Medikamenten selbst zum Erhalt ihrer Beweglichkeit beitragen können. Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der mehr Knochengewebe ab- als wieder aufgebaut wird. Daher wird die Volkskrankheit umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet.   „In Hamburg leben schätzungsweise etwa 170.000 Menschen mit der Diagnose Osteoporose, vor allem Frauen in einem Alter von über 50 Jahren sind betroffen“, sagt Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen, stellvertretend für die Krankenkassen in der Hansestadt. „Das neue Angebot hilft den Patientinnen und Patienten, durch Schulungen ihre Krankheit immer mehr in den Griff zu bekommen und dadurch ihre Lebensqualität im Alltag entscheidend zu verbessern.“

Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, ergänzt: „Allzu oft gelingt sie heute noch nicht: Eine koordinierte, sektorübergreifende Versorgung – ohne lange Wartezeiten, ohne Doppeldiagnostik. Jetzt gibt es ein neues Programm, das genau das für Osteoporose-Erkrankte sicherstellt, ein Gewinn für Patientinnen und Patienten sowie Fachkräfte.“

An der Versorgung im DMP Osteoporose sind in Hamburg Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner sowie Orthopädinnen und Orthopäden beteiligt. „Die am DMP teilnehmenden Hamburger Ärztinnen und Ärzte tragen durch ihre evidenzbasierte, d. h. nach wissenschaftlich gesichertem medizinischen Wissensstand aufeinander abgestimmte Versorgung der Osteoporose-Patient:innen dazu bei, dass diese durch die gut abgestimmte, kontinuierliche Betreuung und Behandlung vor Folgeerkrankungen und Komplikationen bestmöglich geschützt werden. Letztendlich leisten sie dadurch auch einen wichtigen Beitrag dazu, dass mittel- bis langfristig die Leistungsausgaben der Krankenkasse gesenkt werden“, sagt John Afful, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.

 

 Osteoporose Bei einer Osteoporose nimmt sowohl die Dichte der Knochen ab als auch ihre Qualität, das heißt, ihre Mikrostruktur verschlechtert sich. Die Knochen werden poröser und brechen leichter. Unter der Volkskrankheit leiden mehr Frauen als Männer. Um sich im strukturierten Behandlungsprogramm Osteoporose einzuschreiben, gilt für Frauen und Menschen mit unbestimmtem oder diversem Geschlecht das Mindestalter von 50 Jahren, für Männer 60 Jahre. Voraussetzung ist auch, dass bei den Patientinnen und Patienten zuvor eine medikamentöse behandlungsbedürftige Osteoporose diagnostiziert wurde. 

 

Disease-Management-Programme (DMP) Disease-Management-Programme sind strukturierte Behandlungsprogramme, die in Deutschland speziell für chronisch kranke Patientinnen und Patienten entwickelt wurden. Ihr Ziel ist es, die Versorgung und das Management von chronischen Krankheiten durch eine standardisierte, leitliniengerechte Behandlung zu verbessern und Komplikationen zu verringern. DMP werden von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten und zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Dabei ist es häufig trotz zunehmender Versorgungsqualität möglich, langfristig auch die Behandlungskosten zu senken.
 

Federführend für die Veröffentlichung:

Verband der Ersatzkassen e.V., Landesvertretung HH

Stefanie Kreiss

Telefon: 040/413298-20

stefanie.kreiss@vdek.com

 

KVH – Kassenärztliche Vereinigung Hamburg

Dr. Jochen Kriens

Telefon: 040/22802534

jochen.kriens@kvhh.de

 

AOK Rheinland/Hamburg

Antje Kusalik

Telefon: 040/2023-28218

antje.kusalik@rh.aok.de

 

BKK-Landesverband

NORDWEST

Georg Stamelos

Telefon: 0201/179-1516

georg.stamelos@bkk-nordwest.de

 

IKK classic

Viktoria Durnberger
Telefon: 0351/4292-281450

presse@ikk-classic.de

 

KNAPPSCHAFT

Carmen Herold-Lacroix
Telefon: 030/613760103

carmen.herold-lacroix@kbs.de

 

SVLFG – Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Martina Opfermann-Kersten

Telefon: 0561/785-16183

kommunikation@svlfg.de